Gemeinschaftspraxis für Orthopädie und Unfallchirurgie

Sportmedizin

Chirotherapie

D-Arzt

Spezielle Unfallchirurgie

Riss des vorderen Kreuzbandes

Die Kreuzbänder sind die wichtigsten Stabilisatoren des Knies. Der Kreuzbandriss gehört zu den häufigsten Verletzungen und tritt meistens bei sportlich aktiven Menschen auf, z.B. in kniebelastenden Sportarten wie Fussball, Handball, Skifahren etc.
Das menschliche Kniegelenk hat neben dem vorderen Kreuzband aber auch ein hinteres Kreuzband. Die Symptome sind sehr ähnlich, sodass sie bei Beschädigung manchmal miteinander verwechselt werden können.

SYMPTOME

Meist ist eine schmerzhafte, deutliche Schwellung vorhanden, die oft von einem blutigem Gelenkserguss begleitet wird. Evtl. haben Sie bereits das sehr unangenehme, typische Gefühl erlebt, dass Sie sich nicht mehr auf Ihr Knie verlassen können. Das Knie knickt unerwartet ein
(giving-way-Phänomen).

Passt diese Beschreibung auf Sie und Ihr Kniegelenk, dann ist es sicher eine gute Idee, über eine VKB-Rekonstruktion nachzudenken. Es geht darum, weitere Folgeschäden zu verhindern.

UNTERSUCHUNG

Ihrem Knie ist manchmal gar nicht so viel anzumerken, bis wir spezielle Handgriffe und Tests anwenden, die einen deutlichen Unterschied vom unverletzten zum verletzten Knie zeigen. Das verletzte Knie hat zu viel Spiel, das Zuviel an Spiel lässt sich in Millimetern messen.

BEHANDLUNG

Ein vollständiger Kreuzbandriss sollte je nach Situation operativ behandelt werden, da es praktisch nie zu einer Heilung kommt. Die Operation wird entweder gleich nach dem Unfall oder bis zu 6 Wochen nach der Verletzung durchgeführt, wenn das Knie reizfrei ist, dies muss individuell festgelegt werden.

In der Regel wird bei einer erforderlichen Operation eine Ersatzsehne des gleichen Kniegelenkes entnommen und als Ersatz für das gerissene vordere Kreuzband eingesetzt. Dafür stehen verschiedene Sehnen und Techniken zur Verfügung, in den meisten Fällen wird dazu die Semitendinosussehne verwendet. In seltenen Fällen ist es auch möglich mit einer speziellen Operationsmethode das eigene Kreuzband zu erhalten. Begleitverletzungen wie Meniskus- oder Knorpelschäden werden wenn möglich gleich mitbehandelt.

Die Behandlung der Ruptur des vorderen Kreuzbandes ist durch sog. arthroskopische Techniken erheblich schonender geworden. Falls es nötig und zeitlich möglich ist, empfehlen wir am Anfang gezielte Physiotherapie, so damit Ihre Muskulatur vor der Operation so gut wie möglich aufgebaut wird.

RISIKEN

Sie werden bei uns durch erfahrene Operateure behandelt. Und doch ist es ist wie beim Fliegen: Keine Operation ist ganz ohne Risiko. Die Risiken dieser Operation lassen sich gemäß Literatur wie folgt zusammenfassen:

  • Infektionsrisiko: ~ 1%
  • Verletzung relevanter Gefässe: unter 1%
  • Verletzung relevanter Nerven: unter 1%
  • Thrombose / Embolie: ~ 2%
  • Rest-Instabilität: ~ 10%
  • Re-Arthroskopie (evtl. nach 6 Monaten): ~ 10%
  • Re-Ruptur (abhängig von Ihrer Risikogruppe): ~ 5 – 30%

Die Entlastungszeit an Unterarmgehstützen beträgt im Schnitt 2-3 Wochen. Dies kann sich aber bei begleitenden Knorpelschäden oder Meniskusnähten bis auf 6 Wochen erhöhen. Anstrengende berufliche Tätigkeiten sollten für etwa 6 Wochen gemieden werden, leichte Büroarbeiten können nach ca. 2-4 Wochen wieder aufgenommen werden.

Die Sportfähigkeit hängt davon ab, welche Operation durchgeführt wurde und welche Sportart betrieben wird.