Die Anamnese, auch als Krankengeschichte oder Fallaufnahme bezeichnet, ist eine systematische Befragung, die den Gesundheitszustand einer Person zum Thema hat. Durchgeführt vom Arzt oder einer anderen mit der Behandlung betreuten Person, dient die Anamnese dazu, die aktuellen Beschwerden, die gesundheitliche Vorgeschichte, besondere Dispositionen wie Allergien, die Lebensumstände und das genetische Risiko des Patienten zu erfassen. Dabei wird nicht nur der Vorgang der Anamneseerhebung, sondern auch der Inhalt der Krankengeschichte als Anamnese bezeichnet.
Eine sorgfältige Anamneseerhebung ist wegweisend für die weiterführende Diagnostik. Sie ermöglicht eine Verdachtsdiagnose, indem sie die Fragen an den Patienten strukturiert und das Problem rasch eingrenzt. Dies verhindert eine ungezielte Diagnostik und führt den Behandler nicht in die falsche Richtung. Neben der Erfassung von Informationen bietet die Anamnese dem Arzt die Gelegenheit, den Patienten zu beobachten und zusätzliche Erkenntnisse zu sammeln, wie die psychische Grundhaltung oder den Bewusstseinszustand.