Gemeinschaftspraxis für Orthopädie und Unfallchirurgie

Sportmedizin

Chirotherapie

Spezielle Unfallchirurgie

Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

In unserer Praxis in Rosenheim werden wir als Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie von unseren Patienten manchmal gefragt, wie man denn eigentlich zum Orthopäden, also Facharzt für Orthopädie wird. Der eng getaktete Terminplan in einer Facharztpraxis erlaubt selten eine ausführliche Antwort auf so eine Frage. Daher fassen wir die Auskunft meist kurz zusammen, um uns dann wieder der Untersuchung, Diagnose und Behandlung unserer Patienten widmen zu können.

Die Kurzfassung für den Patienten lautet dann etwa: Den reinen Facharzt für Orthopädie gibt es bereits seit 2005 nicht mehr. Seit damals sind die Fachgebiete Orthopädie und Unfallchirurgie zusammengelegt worden. Um die Facharztkompetenz für Orthopädie und Unfallchirurgie und damit den Facharzttitel zu erlangen, muss der nach dem Studium der Humanmedizin approbierte Arzt eine Facharztausbildung von 72 Monaten ablegen. Dann sagt der Patient meist so etwas wie: Aber das sind ja nochmal sechs Jahre? Lohnt sich das denn? Ja, das tut es!

Die Motivation zum Facharzttitel für Orthopädie und Unfallchirurgie

Jeder, der wirklich Erfolg haben und langfristig zufrieden mit seiner Tätigkeit sein will, benötigt bestimmte Einstellungen, bestimmte Werte und vor allem bestimmte Interessen, die weit über das normale Verständnis für die Berufstätigkeit in vielen anderen “Jobs” hinausgehen. Nicht umsonst kommt das Wort „Beruf“ von Berufung. Ein angehender Arzt, der, wie manchmal angenommen wird, das Studienfach Medizin nur wegen des Einkommens gewählt hat, wird es vermutlich nicht weit bringen. Das gilt für alle Ärzte, die sich nach dem Studium zunächst unter meist schwierigen Umständen als Assistenzarzt im Krankenhaus zu bewähren haben. Für den Facharzt Orthopädie und Unfallchirurgie bedeutet das mindestens weitere sechs Jahre bis zur Erlangung des Facharzttitels zu lernen, zu assistieren und zu praktizieren.

Die Niederlassung als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Nach erfolgreicher Erlangung des Facharzttitels kann sich die Fachärztin oder der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie klinisch betätigen oder auch in einer Praxis niederlassen. Meist folgt das eine auf das andere, denn für den Betrieb einer Praxis braucht es gerüttelt Erfahrung und Wissen. Dazu kommen die Bedingungen für die Kassenzulassung, denn in einer Region muss Bedarf an einer Praxis für Orthopädie und Unfallchirurgie bestehen. Dieser Bedarf wird anhand eines Schlüssels berechnet, der sich aus der Zahl der Facharztpraxen im Verhältnis zur Größe der Bevölkerung z.B. in Rosenheim ergibt. Die Kosten für die gesamte Einrichtung und vor allem die nötigen technischen Geräte sind nicht unerheblich.

Daher streben viele junge Fachärzte nach ihrer erfolgreich absolvierten Weiterbildung und einer Zeit in der Klinik eher den Einstieg in eine Gemeinschaftspraxis an, wenn sie sich niederlassen wollen, oder lassen sich in einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) anstellen.

Facharzt für Orthopadie und Unfallchirurgie

Einstellungen, Werte und Interessen

Uns verbindet ein tiefes Interesse an diesem Fachgebiet mit all seinen Spezialisierungen und Zusatz-Weiterbildungen. Spezialisiert auf beispielsweise die Sportmedizin und hier auf die Sportorthopädie und Sporttraumatologie haben sich bei uns in den vielen Jahren klinischer und ambulanter Arbeit weitere Schwerpunkte hinzugesellt. Jeder von uns ist fasziniert von den Herausforderungen gerade in seinem Spezialgebiet, ob es sich nun um die Schulter- und Ellenbogenchirurgie, die arthroskopische Chirurgie oder die Fuß- und Sprunggelenkchirurgie handelt. Ständige Weiterbildung, die eigene Forschung und der rege Austausch mit Kollegen auch im internationalen Bereich steigern dieses Interesse noch. Wenn wir mit diesem Fachwissen zur besseren Diagnostik, Behandlung und Heilung unserer Patienten in Rosenheim und der weiteren Umgebung beitragen können, hat sich sowohl die Berufswahl als auch das immerwährende Lernen gelohnt.

Die Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Doch zurück zum Thema “Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie”. Je nach Ausführlichkeit der Definition hat sich dieser Facharzt oder selbstverständlich die Fachärztin in der Weiterbildung auf die

  • Vorbeugung,
  • Diagnose,
  • konservative und operative Therapie,
  • Behandlung,
  • Nachsorge
  • und Rehabilitation

von Verletzungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparats des Menschen spezialisiert. Dazu gehören ebenso angeborene oder erworbene Formveränderungen, Fehlbildungen und Funktionsstörungen. Zum Bewegungsapparat gehören die Stütz- und Bewegungsorgane, also Muskeln, Sehnen, Gelenke und Knochen. Die Zusammenlegung der Orthopädie und der Unfallchirurgie durch die Bundesärztekammer brachte die Forderung nach einer gewissen Notfallkompetenz mit sich.

Der Unfallchirurg muss nicht nur imstande sein, die notwendigen operativen Maßnahmen durchzuführen, sondern auch die entsprechende Stressresistenz und schnelle Auffassungsgabe mitbringen, um im Notfall alle erforderlichen Maßnahmen zur Rettung einer schwerverletzten Person in die Wege zu leiten. Dazu gehört auch die schnelle Entscheidung, ob und wenn ja, welche Fachärzte anderer Fachrichtungen hinzuzuziehen sind. In diesem Licht wird die lange Dauer der Ausbildung und die gründliche Einarbeitung in die täglichen Aufgaben des Orthopäden und Unfallchirurgen verständlich.

Ohne jetzt näher auf die Einzelheiten der Inhalte der Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie eingehen zu wollen, mag ein kleiner Überblick reichen, um kurz zu überreißen, womit sich der angehende Facharzt ausgiebig zu beschäftigen hat. Diese Fächer sind wohlgemerkt neben seinen Tätigkeiten in der praktischen Tätigkeit zu erlernen. Am Ende seiner erfolgreichen Absolvierung aller Inhalte an einer anerkannten Weiterbildungsstätte wird der Prüfling ein vollständig ausgefülltes Logbuch an die Ärztekammer schicken, in dem der Erwerb und die Beherrschung aller Inhalte und Kenntnisse belegt und dokumentiert werden. Es handelt sich dabei nach der Überarbeitung des Curriculums durch die Bundesärztekammer im Jahr 2018 um ca. 75 teils hochkomplexe und umfangreiche Themen, die sich auf 15 Gebiete aufteilen.

Der Lernstoff für den Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Zu diesen 15 Gebieten gehört natürlich der Überblick mit den übergreifenden Inhalten der Orthopädie und Chirurgie, Teile der Anästhesie wie die Notfall- und Intensivmedizin. Die diagnostischen Verfahren, die konservativen Therapiemaßnahmen und alle operativen Maßnahmen wie auch die Endoprothetik nehmen einen großen Platz ein. Ein Orthopäde muss sich mit Deformitäten ebenso auskennen wie mit rheumatischen Erkrankungen oder Tumoren.

Verletzungen sind für den unfallchirurgischen Part maßgeblich, ob es sich um typische Sportverletzungen, komplexe Weichteilverletzungen oder gar um das Polytraumamanagement handelt, also die Diagnostik, Behandlung und fachübergreifende Zusammenarbeit bei Mehrfach- und Schwerverletzten. Selbst der Strahlenschutz gehört zum gesamten Fachgebiet und der Weiterbildung dazu. Doch die reine Theorie kann natürlich als Weiterbildung für eine tatsächliche Facharzt-Tätigkeit nicht genügen.

Daher kommen 72 Monate der praktischen Weiterbildung, davon mindestens

  • 48 Monate in der Orthopädie und Unfallchirurgie
  • 6 Monate in der Notfallaufnahme
  • 6 Monate in der Intensivmedizin
  • bis zu 12 Monate in einem anderen verwandten Gebiet dazu.

Die ständige intensive Forschung und Weiterentwicklung im gesamten Fachgebiet wie auch die Einbindung komplexer technologischer Verfahren zum Beispiel in der Bildgebung wie auch in der arthroskopischen bzw. minimalinvasiven Chirurgie lassen sowohl viele verschiedene Arten der andauernden Weiterbildung wie auch eine oder mehrere Spezialisierungen sinnvoll erscheinen. Das immerwährende Lernen und der Drang nach neuem Wissen ist sicher den meisten Kolleginnen und Kollegen zu diesem Zeitpunkt ihrer beruflichen Entwicklung bereits in Fleisch und Blut übergegangen. Der Bewegungsapparat des Menschen bietet eine große Auswahl an Spezialisierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die sich nicht nur auf Gelenke, Muskeln, Wirbelsäule oder Frakturen im Allgemeinen richten. Dazu kommen vielmehr auch Erkrankungen bzw. Verletzungen, die sich aus mehreren Ursachen ergeben. So bietet allein die orthopädische Rheumatologie ein weites Feld, während die Bedeutung der Osteoporose mit einer zunehmend älteren Bevölkerung auch in Rosenheim immer mehr Aufmerksamkeit erfordert.

Die Orthopäden und Unfallchirurgen der Gemeinschaftspraxis in Rosenheim

In der Gemeinschaftspraxis für Orthopädie und Unfallchirurgie in Rosenheim streben wir die bestmögliche Diagnostik, Therapie und Behandlung aller Patienten an, ganz gleich mit welchen orthopädischen Beschwerden, Erkrankungen oder Verletzungen Sie uns aufsuchen. Während bei der ambulanten Tätigkeit in der Gemeinschaftspraxis häufig der Orthopäde in uns für den Patienten da ist, kommt der Unfallchirurg auch in der Klinik und ganz besonders in der Schön Klinik in Vogtareuth zum Einsatz. Mit der Schön Klinik verbindet jeden von uns drei Fachärzten eine langjährige Tätigkeit sowohl als Leitender Arzt wie auch als Chefarzt im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie. In der täglichen Arbeit mit den Patienten lassen sich beide Zweige dieser Weiterbildung zur Facharzt Tätigkeit natürlich niemals trennen, immer weiter verknüpfen sich das Fachwissen und die Erfahrung als Orthopäde wie als Unfallchirurg.

Eine besondere Aufgabe ergibt sich aus der Funktion als Durchgangsarzt, mit der einer von uns drei Kollegen in Rosenheim betraut worden ist. Der Durchgangsarzt hat sich in einer weiteren 3-jährigen Weiterbildung zum speziellen Unfallchirurgen zum Partner der Berufsgenossenschaften als Spezialist für Arbeitsunfälle im weitesten Sinne ausbilden lassen. Als Vertrauensarzt für die Berufsgenossenschaften und den damit verbundenen Unfallversicherungen übernimmt er die Erst- und Nach-/ Behandlung bzw. Einschätzung der Auswirkungen von Arbeits-, Schul- und Wegeunfällen und steuert die weiterführende Behandlung der Unfallverletzten.