Ein freier Gelenkkörper ist ein Element, das aus Knorpel, Knochen oder Gelenkhaut bestehen kann und sich frei innerhalb eines Gelenks bewegt. Dieser auch Gelenkmaus genannte Körper kann sich aus verschiedenen Ursachen gebildet haben. Denkbar sind mittelbare oder unmittelbare Gelenkverletzungen, eingedrungene Fremdkörper oder auch strukturelle Fehlbildungen. Dabei kann jedes Gelenk betroffen sein, unter anderem das Kniegelenk, Hüftgelenk, Schultergelenk oder Ellenbogengelenk. Falls ein freier Gelenkkörper beispielsweise in Ellenbogen, Knie oder Hüfte vorhanden ist, besteht oft bereits eine Erkrankung. Das kann z.B. eine Arthrose, das Osteochondrosis dissecans oder eine Chondromatose sein. In weiteren Fällen ist es die Folge einer früheren Verletzung.
Anatomie – Freie Gelenkkörper
Im jeweiligen Gelenk kann der freie Gelenkkörper bei jeder Bewegung seine Position wechseln. Im Gelenkspalt oder zwischen Kopf und Pfanne verlieren freie Gelenkkörper zunehmend ihre zu Beginn meist unregelmäßige Form, da sie sich abnutzen und eine angepasste Form annehmen. Jedoch können die Gelenkkörper zu einem Verlust des Knorpels und damit zu einer Arthrose im Gelenk beitragen.
Symptomatik im Gelenk
Es treten Schmerzen und/oder wiederkehrende Einklemmungserscheinungen oder eine Bewegungseinschränkung auf. Die Einklemmung kann seltener auch zu einer Blockade des Gelenks in Knie, Hüfte oder Ellegbogen führen. Ein möglicher anhaltender Reizzustand kann zudem Schwellungen im Gelenk hervorrufen.
Diagnostik
Anamnese (Schmerzen, Bewegungsstörung), klinischer Befund (Bewegungseinschränkung, Schwellungen), Röntgen, CT oder MRT zur genauen Lokalisierung freier Gelenkkörper und Größenbestimmung des oder der freien Gelenkkörper.
Lokalisation freier Gelenkkörper
Im jeweils betroffenen Gelenk selbst
Ausprägung freier Gelenkkörper
Je nach Größe, Form des freien Gelenkkörpers und Struktur des betroffenen Gelenks
Therapie
Bei Auftreten solcher Symptome sollte als Therapie eine Entfernung des freien Gelenkkörpers in der Klinik durchgeführt werden, damit keine Folgeschäden (Arthrose), insbesondere keine Knorpelschäden im Gelenk hervorgerufen werden. Die Entfernung eines freien Gelenkkörpers erfolgt in der Regel durch eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) in minimal-invasiver Technik, selten auch in offener Technik.
Bei Schäden am Knorpel oder zum Ersatz abgesprengter Knochenstücke kommen während der Operation in der Klinik weitere Therapie Maßnahmen zur Anwendung.
Nachbehandlung und Folgen
Meist sind die Patienten direkt nach dem kleineren Eingriff ohne Beschwerden oder Schmerzen und sollten umgehend mit Bewegung und Belastung des Gelenks beginnen.