Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits heute deutlich wahrzunehmen. Die gemessenen Temperaturen im Sommer steigen auf immer neue Rekordwerte. So war allein das Jahr 2022 das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das Jahr war jedoch kein Ausreißer, denn der Anstieg der Durchschnittswerte bei den Temperaturen lässt sich seit mehr als 10 Jahren verfolgen. Der Klimawandel hat leider auch viele Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Die Pollensaison setzt früher ein und dauert länger. Neue Mückenarten breiten sich aus und können verschiedene Krankheiten übertragen.
Die gestiegene Einwirkung der Sonne mit ihren UV-Strahlen auf die Haut lässt das Risiko für Hautkrebs und den Sonnenstich steigen. Am häufigsten lässt sich aber heute schon die Zunahme von hitzebedingten Erkrankungen feststellen. Der Körper dehydriert schneller, Hitzeerschöpfung, Hitzschlag und hitzebedingte Ausschläge sind die Folge. Jeder Mensch sollte sich darauf einstellen und die entsprechenden Hinweise berücksichtigen. Das gilt jedoch insbesondere für die Risikogruppen – Menschen mit Vorerkrankungen, kleine Kinder und vor allem die Senioren.
Maßnahmen für die Ärzte
Allgemeine Hinweise zum Hitzeschutz
Alle Vorbereitungen der Versorgung der Patienten haben jedoch wenig Sinn, wenn diese nicht selbst handeln. Zu den Hinweisen wie man sich bei größerer Hitze am Tag und in der Nacht verhalten könnte, gehören folgende Vorschläge:
- Trinken Sie mehr als gewöhnlich
Achten Sie auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr, denn hohe Temperaturen können zu Dehydration führen. Trinken Sie Wasser oder Tee, selbst wenn Sie kaum Durst verspüren. - Wärmeschutz in der Wohnung
Sorgen Sie für Beschattung und Durchzug, um die Wohnung herunterzukühlen. Feuchte Hitze erhöht die Belastung. - Kennen Sie Ihre Medikamente
Einige Medikamente können das Risiko von hitzebedingten Krankheiten erhöhen. Wenn Sie mehrere Medikamente einnehmen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über mögliche Risiken und präventive Maßnahmen. Bewahren Sie Medikamente kühl auf. Manche Arzneien verändern ihre Wirkung bei höheren Temperaturen. Bitte beachten Sie den Beipackzettel.
- Informieren Sie sich!
Ihre Arztpraxis wird Informationsmaterialien zum Hitzeschutz bereithalten. Nutzen Sie dieses Angebot, um sich über die besten Praktiken zum Schutz vor Hitze zu informieren.
- Planen Sie Ihren Arzt-Besuch
Wenn möglich, versuchen Sie, Ihre Arztbesuche so zu planen, dass Sie die heißesten Teile des Tages vermeiden. Einige Praxen bieten möglicherweise Frühsprechstunden für gefährdete Gruppen an.
- Bleiben Sie in Kontakt
Ihre Arztpraxis sollte proaktiv Kontakt mit Risikopatienten aufnehmen. Wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören, stellen Sie sicher, dass Sie in engem Kontakt mit Ihrer Praxis stehen.
Maßnahmen für die Ärzte
Für die Arztpraxen und ihre MitarbeiterInnen bedeutet das eine große Herausforderung, denn die Zahl der zu versorgenden Menschen steigt. Hausärzte könnten möglicherweise Hausbesuche für ihre Risikopatienten anbieten, denn das Verlassen der Wohnung kann gerade in den Ballungsräumen die Gefahr von Hitzeschäden erhöhen. Dazu gehört auch die Regelversorgung mit solchen Medikamentengruppen, die typische Symptome der Hitzebelastung behandeln.
Hitzeschutz für Senioren
Wie erwähnt besteht für ältere und hochbetagte Menschen ein besonderes Risiko bei Hitze. Gewisse körperliche Veränderungen im Alter führen z.B. dazu, dass die Nierenfunktion und Schweißproduktion eingeschränkt sind. Das Durstgefühl lässt nach und die Natriumversorgung kann Mängel aufweisen. Daher hier noch ein paar Hinweise für die Älteren.
- Achten Sie auf die Flüssigkeitszufuhr. Je dunkler der Urin, desto mehr sollten Sie trinken.
- Bleiben Sie bei großer Hitze im kühleren Gebäude. Verlassen Sie die Wohnung vor allem frühmorgens oder spätabends. Vermeiden Sie körperliche Anstrengung bei großer Hitze.
- Stehende Luft vergrößert die Belastung. Sorgen Sie für Lüftung bei gleichzeitiger Beschattung, z.B. durch Jalousien.
- Kühlen Sie sich ab. Sie können sich auch zu Hause mit kühlen Umschlägen (Stirn, Nacken, Streckseite der Unterarme) behelfen. Das Bespritzen mit kühlem Wasser oder ein kühles Fußbad können dabei unterstützen.
- Sprechen Sie Ihren Hausarzt an. Er kann Ihre Medikamente überprüfen und möglicherweise Hausbesuche durchführen, um Sie zu behandeln.
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