Gemeinschaftspraxis für Orthopädie und Unfallchirurgie

Sportmedizin

Chirotherapie

D-Arzt

Spezielle Unfallchirurgie

Ruptur der Rotatorenmanschette

Die Ruptur der Rotatorenmanschette ist die häufigste aller Sehnenverletzungen. Die Sehne kann bei einem Sturz oder bei verschiedenen Kraftanstrengungen reißen. Bei älteren Menschen sind Risse der Sehnen häufig und vielfach ohne dass sie Beschwerden bzw. Schmerzen verursachen. Die eigentliche Ruptur der Rotatorenmanschette wird manchmal auch gar nicht bemerkt und kann schon bei geringen Belastungen auftreten, da die Sehnen vielfach degeneriert sind.

Anatomie der Rotatorenmanschettenruptur

Die Rotatorenmanschette wird aus 4 Muskeln gebildet, deren Sehnen den Oberarmkopf an der Schulter wie eine Haube umschließen. Der Supraspinatus liegt oben, der Infraspinatus und der Teres minor liegen hinten. Der größte Muskel der Rotatorenmanschette, der Subscapularis, liegt vorne an der Schulter. Der Ursprung der Muskeln ist das Schulterblatt. Hier setzen sie über ganz kurze Sehnen an den Tubercula im Oberarmkopf an. Je nach Lage drehen die Muskeln den Arm nach innen oder außen. Der Supraspinatus rotiert nicht, sondern ist an der Hebung des Armes beteiligt.

Ruptur der Rotatorenmanschette – Symptomatik

Bei der Ruptur der Rotatorenmanschette (Riss der Rotatorenmanschette) treten als Symptome Schmerzen in der Schulter sowie beim Heben und Ablassen des Armes auf. Nach der Ruptur zeigt sich bei den Patienten eine gestörte Funktion der Schulter, die sich aber häufig schnell bessert. In der Regel erfolgt kein Bluterguss. Vielfach ist kein auslösendes Ereignis für die Ruptur der Rotatorenmanschette bekannt.

Diagnostik

Anamnese (Geräusch und Schmerzen in der Schulter, besonders Nachtschmerz in der Schulter), klinischer Befund (Kraftabschwächung in der Schulter des Patienten) und Sonographie (Ultraschall). Ein Kernspin der Schulter ist in der Regel erforderlich.

Lokalisation

Die Sehne reißt fast immer am Ansatz an den Tubercula. Es können eine einzelne Sehne, aber auch mehrere Sehnen in der Schulter der Patienten  betroffen sein. Am häufigsten ist bei einer Ruptur oder Teilruptur der Rotatorenmanschette der Supraspinatus betroffen.

Ruptur der Rotatorenmanschette – Ausprägung

Die Sehne reißt in der Regel komplett. Die Sehne der Schulter muss aber nicht über die ganze Breite reißen. Ebenso kommen Teilanrisse (Teilruptur) besonders an der Sehnenunterfläche vor.

Therapie der Rotatorenmanschettenruptur

In der Behandlung der Rotatorenmanschettenruptur (Riss der Rotatorenmanschette) ist eine konservative Therapie mit Physiotherapie, Spritzen und Tabletten für den Patienten vielfach Erfolg versprechend. Aber hier kommt es auch auf die Lage der Ruptur in der Schulter an. Supraspinatus-Rupturen müssen nicht zwingend operiert werden. Für die Ruptur des Infraspinatus oder des Subscapularis sollte hingegen als Behandlung bzw. Therapie eine Operation in der Klinik erfolgen. Jede Ruptur in der Schulter hat fast immer einen hohen degenerativen Anteil, kann weiter reißen und sich so vergrößern. Einen Sehnen-Riss an der Rotatorenmanschette führt früher oder später zu einer Abnahme des Muskelvolumens (Atrophie) und zur Verfettung (fettige Degeneration). So lassen sich nicht alle Rupturen überhaupt rekonstruieren. Für die Wahl der Therapie der Rotatorenmanschettenruptur spielen auch das Alter, die Symptome und persönlichen Ansprüche sowie internistische Vorerkrankungen der Patienten eine Rolle. Bei einer Rekonstruktion der Ruptur ist auch zu definieren ob noch zusätzliche Schritte bei der Operation erforderlich sind. Die Sehne wird mit Nähten durch den Knochen oder mit Nahtankern am Tuberculum refixiert. Ob die konservative Therapie oder operative Therapie die sinnvollste ist, ist eine individuelle Entscheidung!

Nachbehandlung der Rotatorenmanschettenruptur

Bei konservativer Therapie als Behandlung sollte die Schulter für 4-6 Wochen geschont werden. Für die operative Fixation der Schulter wird der Arm in einer Schlinge oder einem Abduktionskissen für 3-6 Wochen nach der Operation immobilisiert. Das Schultergelenk bzw. der Arm sollte während dieser Zeit nicht aktiv vom Patienten bewegt werden. Der Arm und die Schulter müssen aber als zusätzliche Behandlung physiotherapeutisch passiv bewegt werden, um einer Schultersteife vorzubeugen. Nach Abnahme der Schlinge, bzw. des Kissens darf Arm und Schultergelenk auch selbst, aber lastfrei bewegt werden. In der Regel wird eine Reha durchgeführt. Eine Belastung sollte erst allmählich ab 11 Wochen nach der Operation aufgenommen werden. Auch zu diesem Zeitpunkt ist die Sehne erst zu ca. 50% belastbar. Im Kraftsport können aber die Beine und der andere Arm weiter trainiert werden.

Ruptur der Rotatorenmanschette – Ergebnisse

Die Ergebnisse für die operative Therapie der Ruptur der Rotatorenmanschette in der Klinik sind gut. Aber nicht alle Rupturen der Rotatorenmanschette können wieder hergestellt werden und auch kann die Sehne in ca. 20% der Fälle erneut reißen.