In unseren News haben wir vor einiger Zeit schon über den letzten Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) berichtet. Auch in diesem Jahr war unsere Praxis in Rosenheim auf diesem Kongress vertreten. Dabei geht es natürlich weniger um die Praxis an sich, sondern eher um die Fortschritte und Berichte aus der Forschung, die wir drei Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie uns nicht entgehen lassen wollen und dürfen.
Was passiert auf einem Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie?
Vom 22.10. bis zum 25.10. trafen sich wieder rund 6.000 Ärzte und weitere 5.000 Aussteller, Delegierte und Patienten, um sich auf insgesamt 6.000 m² über die neuesten Erkenntnisse auszutauschen und einer Vielzahl von Vorträgen zu lauschen. Viele Hersteller von medizinischen Gerätschaften führten ihre Produkte vor, Vertreter von Verbänden und Kassen brachten ihre Themen in Erinnerung. Natürlich möchten gerade jüngere Mediziner und Forscher mit ihren Beiträgen auf dem Kongress auftreten oder zumindest in den Unterlagen Erwähnung finden. Um die 1.300 Zusammenfassungen (Abstracts) von Untersuchungs- und Forschungsberichten wurden auch in diesem Jahr eingereicht und geprüft. An die 70% dieser Studien wurden angenommen und damit in dieser oder jener Weise kongressbegleitend veröffentlicht. Insgesamt fanden 1.800 Präsentationen statt, die man als Besucher und Teilnehmer natürlich nach Schwerpunkten auswählen musste, wenn man tatsächlich echten Nutzen ziehen wollte. Als Vertreter der zwei speziellen Gastländer Kanada und Italien wurden in diesem Jahre viele von dort angereiste Delegierte begrüßt. Während der vier Tage fanden mehr als 250 Sitzungen, Vorträge und Veranstaltungen statt, eine wahrhaft herkulische Aufgabe für die Organisatoren. Die schiere Menge der interessierten Teilnehmer aus etwa 70 Ländern macht diesen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie schon lange zum größten seiner Art in Europa.
Schwerpunkte des Kongresses
Bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung ist es schon längst nicht mehr mit einem Leit- oder Schwerpunktthema getan. Zu vielfältig sind auch die Brennpunkte in der Orthopädie und Unfallchirurgie, auf die sich so viele Kolleginnen und Kollegen in ihren Praxen oder Kliniken spezialisiert haben. Im Jahr 2019 stand der Kongress unter dem Motto “Wissen und Werte”. Die Kongressleitung stellte in ihrem Grußwort fest, dass trotz Personalmangel, ökonomischen Druck und mancher politischer Fehlsteuerung das wissens- und wertebasierte Handeln in der Orthopädie und Unfallchirurgie nach wie vor das entscheidende Element bleiben muss. Die Patienten bräuchten Kompetenz, Menschlichkeit und einen verantwortungsvollen Umgang mit dem medizinischen Fortschritt. Als Schwerpunkte für den diesjährigen Kongress wurden ausgewählt:
- Diagnostik und bildgebende Verfahren
- Arthrose
- Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule
- Schmerz
- Endoprothetik (Ersatz zerstörter Gelenke durch Prothesen)
- Gelenkverletzungen
- Komplikationen und Komorbiditäten
- Alterstraumatologie und -orthopädie
- Traumamanagement
Sie sehen, diese wirklich lange Liste der Schwerpunkte stellt einen umfangreichen Querschnitt über viele der Themen aus der Orthopädie und Unfallchirurgie dar, mit denen wir es auch täglich in unserer Praxis in Rosenheim zu tun haben.
Wo liegt der Schwerpunkt solcher Kongresse für uns?
Dank unserer vielfältigen Tätigkeiten als Lehrbeauftragte, Dozenten und Autoren konnten wir hier nicht nur manches Mal selbst einen Beitrag zur Forschung leisten, sondern haben uns in den vielen Jahren auch ein großes Netzwerk aufbauen können. Sicher sind viele Auftritte und Vorträge gerade zu einigen Themen von großer Bedeutung, lassen sich aber doch häufig auch in schriftlicher Form nutzen. Die Teilnahme an solchen Kongressen hält uns nicht nur zum allgemeinen Fortschritt in der Orthopädie und Unfallchirurgie auf dem Laufenden, sondern gestattet uns vor allem auch die Auffrischung vieler Kontakte. Diese finden natürlich über das Jahr hinweg in speziellen Foren und über die wissenschaftliche Community statt. Jedoch braucht es immer wieder einen persönlichen Austausch, damit die Arbeit lebendig und fruchtbar bleibt. Zwar kann man sich schon traditionell auch immer auf der großen Kongressparty treffen, doch für unsere Fachgespräche ziehen wir natürlich, wenn möglich, eine ruhigere Umgebung vor. Schließlich geht es letztendlich immer um das Wohlergehen unserer Patienten in Rosenheim, in der Schön Klinik in Vogtareuth oder auch in den Vereinen, die wir Vereins- und Verbandsärzte betreuen. Nach jedem Arbeitsunfall und bei jeder orthopädischen Behandlung wollen wir, dass Sie nach den neuesten und besten Methoden behandelt werden.